Einer Studie der Schweizer Großbank Crédit Suisse zufolge, könnte mit dem neuen US-Präsidenten Trump das Ende der Globalisierung einhergehen. Ist gar eine neue Wirtschafts-Ära im Anmarsch?
Michael O’Sullivan, Mit-Autoren der Analyse Getting over Globalization bringt es auf den Punkt: „Damit wäre der Weg frei für den Übergang zu einer multipolaren Weltordnung“.
Deutlicher Push für Schwellenländer
Machtzentren der Weltwirtschaft wie die USA, Asien mit China als Mittelpunkt und Europa zwar weiterhin dominieren. Andere „Pole“ wie die Schwellenländer Indien, Brasilien und Südafrika würden aber an Einfluss gewinnen.
Internationale Institutionen wie die Weltbank und die Welthandelsorganisationen stünden zur Diskussion. Eine multipolare Welt bedeute auch ein geringeres Wirtschaftswachstum im Vergleich zur Globalisierung.
Und der Brexit?
Nicht nur die Wahl Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr sei Mitursache eines Wandels, auch der Brexit aus 2016. Der beschlossene EU-Austritt Großbritanniens sei ebenso überraschend gekommen und habe ebenso Einfluss gehabt. „Diese beiden Entwicklungen zeigen nicht nur, dass sich die Menschen Veränderung wünschen, sondern auch dass sich die Rädchen im Maschinenraum der Weltwirtschaft nun anders drehen“, so O’Sullivan.
EU vor neuen Herausforderungen
Vor allem die Europäische Union werde es angesichts des wachsenden Protektionismus und der Entwicklung zu einer multipolaren Welt künftig schwerer haben. Der Union falle es schwer in wirtschaftlichen und finanziellen Fragen, eine einheitliche Politik und Stimme zu präsentieren. „Um konkurrieren zu können, sollte die EU einen besseren Rahmen für ihre Außenpolitik und Wirtschaft entwickeln“, schlägt O’Sullivan vor. In diese Hinsicht seien ihr die USA und China weit voraus.