Investment Silber – fünf Anlagealternativen für fast jede(n)

Gold hypet und setzt seine Rally beständig fort – aktuell markiert der Goldpreis in Euro ein Sechs-Jahres-Hoch. Und der kleine Bruder Silber? Auch diesen sollten Anleger im Auge behalten. Anlagemöglichkeiten gibt es genügend, die wichtigsten im Überblick.

Silberbarren und Silbermünzen – klassisch direkt mit Spekulationsfrist

Die klassische und direkteste Art, in das weiße Edelmetall zu investieren, ist der Kauf von physischem Silber – entweder in Form von Münzen oder Barren. Für beide Varianten spricht eine Befreiung von der Abgeltungssteuer: Anleger, die Silbermünzen oder -barren erst nach zwölf Monaten mit Gewinn verkaufen, bleiben steuerfrei. Werden die Münzen und Barren innerhalb dieser Spekulationsfrist mit Gewinn veräußert, unterliegt dieser Gewinn der persönlichen Einkommenssteuer. Für eine Investition in Silberbarren fallen zudem 19 Prozent Mehrwertsteuer an.

Anleger sollten zudem wissen, dass etwaige Depotkosten fällig werden, falls sie das weiße Edelmetall nicht zuhause stapeln. Zudem gilt wie für die Gold-Anlage: Silber wirft keine Zinsen ab, Anleger wetten ausschließlich auf den Silberpreis – welcher sich in der Vergangenheit volatiler zeigte, als beispielsweise Goldnotierungen. Silber wird eben zum Teil auch in der Industrie verwendet und ist damit konjunkturabhängiger.

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Barren oder Münze – eine komplexe Frage!
Soll ich als Privatanleger Münzen oder Barren bevorzugen – diese Frage stellen sich viele. Grundsätzlich erhält man bei Barren wegen geringerer Herstellungskosten mehr Silberanteil für sein Geld. Allerdings lohnt sich ein genauer Blick auf die An- und Verkaufspreise, die bei Barren und Münzen durchaus unterschiedlich ausfallen.

Zollfreilager – physisch im Ausland ohne Mehrwertsteuer

Anleger können Silbermünzen und -barren auch via Zollfreilager, beispielsweise in der Schweiz oder auch Hongkong, handeln. Wichtig: So lange das Silber nicht physisch entnommen wird, fällt keine Mehrwertsteuer an. Nachteil von Zollfreilagern: Die nicht unerheblichen Kosten für die Lagerung. Hier kann durchaus die Kaufsumme über die Rendite entscheiden. Als Richtwert kann eine Anlagesumme ab 25.000 Euro gelten.

Silber Preise sind nicht günstig‘
Ist Silber derzeit also vielleicht das bessere Gold? Experten verweisen auf das Preisverhältnis zwischen den beiden Edelmetallen. Der Wert der unter Kennern viel beachteten Gold-Silber-Ratio liegt derzeit bei rund 84 und damit im historischen Vergleich sehr hoch. Die Gold-Silber-Ratio gibt an, wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold zu kaufen. Wenn das Verhältnis in der Vergangenheit so stark stieg, rutschte es in der Folge stets wieder ab. Denn der Silberpreis stieg schneller als der Goldpreis.

ETFs – günstige Transaktion, aber steuerpflichtig

Eine weitere Alternative bei Silberinvestments-sind ETF. Die Transaktionskosten sind hier deutlich geringer als bei Münzen oder Barren. Zudem zahlen Barren- oder Münzenkäufer wegen der Herstellung in der Regel einen Aufschlag auf den Börsenpreis von 15 bis 19 Prozent. Nachteil von Silber-ETFs: Es fällt in jedem Fall die Abgeltungssteuer an – bei Münzen oder Barren sind mögliche Gewinne nach einem Jahr Haltedauer abgeltungssteuerfrei.

Zertifikate/ETCs – spekulativ mit höherem Risiko

Vielfach bieten Banken gehebelte Zertifikate auf den Silberpreis an. Diese eignen sich grundsätzlich nur für spekulativere Anlegertypen mit hoher Risikobereitschaft. Auch so genannte Exchange Traded Commodities (ETCs) auf den Silberpreis werden zuhauf angeboten. Anleger sollten hier jedoch das Emittentenrisiko beachten, denn die Ansprüche der Gläubiger aus den Schuldverschreibungen sind grundsätzlich nicht besichert. Ein entscheidender Nachteil im Vergleich zu Indexfonds (ETFs) – diese zählen zum Sondervermögen des Emittenten und sind somit im Insolvenzfall geschützt.

Silberminen – direkt per Aktie investieren

Anleger können natürlich auch direkt in Silber-Minenbetreiber investieren, in dem sie Aktien solcher Unternehmen kaufen. Bisweilen ist dies aber durchaus riskant, denn Privatanleger können insbesondere bei den zahlreichen kleinen Startups nur schwer einzuschätzen, ob die einzelne Mine tatsächlich gewinnbringend bewirtschaftet wird oder künftig werden kann. Aktienkurse der großen Minenkonzerne bieten hier mehr Sicherheit und sind zudem – aufgrund des breiteren Portfolios von Rohstoffen – nur bedingt von aktuellen Preisänderungen beim Silber betroffen.

Profis wetten weiter auf Rally
Zudem können Anleger in die Wertentwicklung von Silber investieren. Mit Futures, also Terminkontrakten, wetten sie auf steigende oder fallende Kurse. Seit Ende Mai haben die spekulativen Marktakteure ihre Positionen um fast 86.000 Futures erhöht. Zuletzt sind die Spekulanten optimistischer geworden. Zum dritten Mal in Folge gab es laut aktuellem Commitment of Traders Report (CoT) der US-Aufsichtsbehörde CFTC einen Zuwachs bei den kumulierten Netto-Long-Positionen. Die Investoren stockten ihre Wetten um 3,7 Prozent auf. Mit anderen Worten: Auch die Profis setzen weiterhin auf eine Silberhausse.

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